Stutensee
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk : | Karlsruhe |
Regionalverband : | Mittlerer Oberrhein |
Landkreis : | Karlsruhe |
Gemeindeart : | Große Kreisstadt |
Geografische Lage : | Koordinaten: 49° 04' N, 08° 28' O 49° 04' N, 08° 28' O |
Höhe : | 112 m ü. NN |
Fläche : | 45,67 km² |
Einwohner : | 22.749 (1. Jan. 2006) |
Bevölkerungsdichte : | 500 Einwohner je km² |
Ausländeranteil : | 8,2 % |
Postleitzahl : | 76288-76297 (alt 7513) |
Vorwahlen : | 07244, 07249 und 0721 |
Kfz-Kennzeichen : | KA |
Gemeindeschlüssel : | 08 2 15 109 |
Stadtgliederung: | 4 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: | Rathausstr. 1-3 76297 Stutensee |
Website: | www.stutensee.de |
E-Mail-Adresse: | rathaus@stutensee.de |
Politik | |
Oberbürgermeister : | Klaus Demal |
Stutensee ist eine Stadt in der Technologieregion Karlsruhe in Baden-Württemberg. Sie ist nach Bruchsal, Ettlingen und Bretten die viertgrößte Stadt des Landkreises Karlsruhe und gehört zum Mittelbereich Karlsruhe.
Die erst 1975 im Rahmen der Gebietsreform entstandene Gemeinde überschritt bereits 1990 die 20.000-Einwohner-Grenze, doch stellte die Gemeindeverwaltung erst 1997 den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt . Die baden-württembergische Landesregierung erklärte Stutensee daraufhin mit Wirkung vom 1. Januar 1998 zur Großen Kreisstadt.
Inhaltsverzeichnis |
Geografie
Stutensee liegt in der Oberrheinischen Tiefebene unmittelbar nördlich der Stadt Karlsruhe. Namensgeber der Stadt ist das Schloss Stutensee, das im Zentrum der vier Stadtteile liegt und 1749 / 50 erbaut wurde.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Stutensee. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Westen genannt und gehören - außer Karlsruhe - alle zum Landkreis Karlsruhe:
Eggenstein-Leopoldshafen, Linkenheim-Hochstetten, Graben-Neudorf, Karlsdorf-Neuthard, Bruchsal, Weingarten (Baden) und Karlsruhe.
Stadtgliederung
Stutensee gliedert sich in die vier Stadtteile Blankenloch (mit Büchig), Friedrichstal, Spöck und Staffort sowie den Wohnplatz Stutensee. Ferner werden in einigen Stadtteilen auch noch Wohngebiete mit eigenem Namen unterschieden, deren Grenzen jedoch meist nicht genau festgelegt sind.
Geschichte
Stutensee entstand durch die Gebietsreform der 1970er Jahre, als die vier Gemeinden Blankenloch (mit dem 1935 eingegliederten Ortsteil Büchig und dem zugehörigen Wohnplatz Stutensee), Friedrichstal, Spöck und Staffort mit Wirkung vom 1. Januar 1975 zur Gemeinde Stutensee vereinigt wurden. Zuvor hatten die Bürgermeister der vier Gemeinden am 20. Mai 1974 im Vorraum des Schlosses Stutensee den so genannten "Stutensee-Vertrag" über die Bildung der neuen Gemeinde Stutensee geschlossen.
Die meisten Stadtteile sind jedoch schon alte Siedlungen. So wurden Spöck bereits 865 als Specchaa, Staffort 1110 als Stafphort, Blankenloch 1337 als Blankelach und Büchig 1373 als Buchech erstmals erwähnt. Friedrichstal ist hingegen eine Gründung von geflüchteten Wallonen und Flamen aus dem heutigen Belgien. Der Ort entstand erst ab 1699 auf dem gerodeten Hardtwald unter Hinzuziehung von Teilen der Gemeinde Spöck. Am 18. Juli 1700 wurde Friedrichstal eine selbständige Gemeinde. Ihren Namen erhielt die Siedlung von Markgraf Friedrich Magnus von Baden-Durlach, der die Ansiedelung gestattete.
Alle fünf Dörfer gehörten zur Markgrafschaft Baden-Durlach . Staffort war bis ins 18. Jahrhundert Sitz eines Amtes, doch kamen die Orte dann zum Oberamt Karlsruhe. Von 1803 bis 1809 gehörten die Gemeinden vorübergehend zum Amt Durlach und ab 1809 dann zum Landamt Karlsruhe, das 1864 mit dem Stadtamt Karlsruhe zum Bezirksamt Karlsruhe vereinigt wurde. 1930 wurden die Gemarkungen der Gemeinden Blankenloch, Friedrichstal und Spöck durch Aufteilung des Hardtwaldes erheblich vergrößert. 1935 erfolgte die Eingliederung der Gemeinde Büchig nach Blankenloch und die noch verbliebenen vier Gemeinden kamen bei der Kreisreform 1938 zum Landkreis Karlsruhe.
Religionen
Das Gebiet der Stadt Stutensee gehörte ursprünglich zum Bistum Speyer . Politisch waren die Orte Blankenloch, Büchig, Spöck und Staffort Teil der Markgrafschaft Baden-Durlach, die in allen Orten die Reformation einführten. Daher waren diese Orte über Jahrhunderte überwiegend protestantisch. Auch das 1699 neu angelegte Friedrichstal war eine protestantische Gründung von aus Frankreich vertriebenen Hugenotten. Zunächst gab es nur 3 Kirchengemeinden, Blankenloch (die heutige Michaelisgemeinde), Spöck (mit Filialgemeinde Staffort) und Friedrichstal. Erst im 20. Jahrhundert wurde die Heilig-Geist-Gemeinde Büchig eine selbständige Kirchengemeinde. Ebenso entstand am 1. Januar 1986 die Kirchengemeinde Staffort-Büchenau aus der früheren zu Spöck gehörigen Filialgemeinde Staffort und dem zur Stadt Bruchsal gehörigen Stadtteil Büchenau , welcher als überwiegend katholischer Ort vorher keine eigene Kirchengemeinde hatte. Alle Gemeinden gehören heute zum Kirchenbezirk Karlsruhe-Land (Sitz in Bruchsal) innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Baden .
Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch Katholiken , meist Flüchtlinge aus den Ostgebieten, in die heutigen Stadtteile von Stutensee und so konnten ab 1954 bis heute in allen Stadtteilen katholische Kirchen errichtet werden, und zwar die Kirchen St. Josef Blankenloch, St. Elisabeth Friedrichstal, St. Georg Spöck, St. Wolfgang Staffort und Heilig Geist Büchig. Sie alle bilden heute die katholische Seelsorgeeinheit Stutensee innerhalb des Dekanats Bruchsal des Erzbistums Freiburg.
Neben den beiden großen christlichen Kirchen bestehen in Stutensee auch noch Gemeinden verschiedener Freikirchen , darunter die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Blankenloch ( Baptisten ), die Evangelisch-Methodistische Kirchengemeinde Blankenloch ( Methodisten ) sowie zwei Liebenzeller Gemeinschaften (Blankenloch und Staffort) und die Christliche Gemeinschaft Blankenloch. Auch die Neuapostolische Kirche ist in Friedrichstal vertreten.
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts (nur Hauptwohnsitze).
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¹ Volkszählungsergebnis
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat der Stadt Stutensee hat seit der letzten Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 insgesamt 30 Mitglieder, die den Titel "Stadträtin/Stadtrat" führen. Sie gehören folgenden Parteien an:
- CDU / FDP : 12 Sitze
- SPD : 7 Sitze
- FWV : 6 Sitze
- Grüne : 4 Sitze
- JLS (Junge Liste Stutensee): 1 Sitz
In den Stadtteilen Friedrichstal, Spöck und Staffort gibt es jeweils einen aus 6 Mitgliedern bestehenden Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher . Die Ortschaftsräte werden bei jeder Kommunalwahl von der Bevölkerung der Ortschaft gewählt. Sie sind zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören.
Oberbürgermeister
Stadtoberhaupt ist der Bürgermeister, seit 1. Januar 1998 Oberbürgermeister , der von der Bevölkerung auf acht Jahre direkt gewählt wird. Sein ständiger Vertreter ist der Erste Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung Bürgermeister (seit 2000 ) Dr. Matthias Ehrlein ( CDU ).
Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister
- 1975 , 2. Januar - 2. Mai: Hubert Hornung (CDU), Amtsverweser
- 1975 - 1991 : Richard Hecht (Freie Wähler), Bürgermeister
- 1991 - heute: Klaus Demal (Freie Wähler), Bürgermeister, seit 1. Januar 1998 Oberbürgermeister
Wappen
Das Wappen der Stadt zeigt in Gold über blauem Wellenschildfuß eine springende rote Stute. Die Stadtfarben sind rot-gelb. Das Wappen wurde der Gemeinde Stutensee am 29. April 1976 vom Landratsamt Karlsruhe verliehen. Es ging aus einem Wettbewerb hervor und ist ein so genannten redendes Wappen, da es die beiden Symbole des Gemeindenamens (Stute und See) zum Ausdruck bringt. Es hat mit Ausnahme seiner Blasonierung keinen historischen Bezug. Die Blasonierung folgt den badischen Farben Rot-Gelb, nachdem alle vier Ortsteile seit dem Mittelalter zur Markgrafschaft Baden gehörten.
Städtepartnerschaften
- Saint-Riquier ( Frankreich ), seit 1982
- Tolna ( Ungarn ), seit 1990
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Stutensee ist über die Bundesautobahn A 5 Karlsruhe-Frankfurt (Anschlussstellen Karlsruhe-Durlach und Bruchsal) zu erreichen. Die Bundesstraßen B3 Karlsruhe-Heidelberg und B36 Karlsruhe-Mannheim führen im Osten bzw. Westen der Stadt Stutensee vorbei. Die Stadtteile Blankenloch und Friedrichstal haben Bahnanschluss an der Strecke Karlsruhe-Mannheim. Den öffentlichen Personennahverkehr ( ÖPNV ) bedienen zum einen die Stadtbahnlinie 2 Karlsruhe (Marktplatz) - Blankenloch, die neben Büchig fünf Haltestellen im Stadtteil Blankenloch anfährt und von der Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH betrieben wird sowie zum anderen mehrere Buslinien. Alle Linien fahren zu einheitlichen Preisen innerhalb des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV). Eine Verlängerung der Stadtbahnlinie S 2 über Friedrichstal nach Spöck ist zur Zeit in Bau (Stand: Mitte 2005).
Medien
In Stutensee erscheint keine eigene Tageszeitung . Über das lokale Geschehen berichtet die Karlsruher Landausgabe der Badischen Neuesten Nachrichten (BNN). Darüber hinaus gibt die Stadt die wöchentlich erscheinende Stutensee Woche heraus, die amtliche Mitteilungen enthält, sowie über das Geschehen in den Parteien, Vereinen und Kirchen informiert.
Bildung
In Stutensee gibt es folgende Schulen: Erich-Kästner-Realschule, Thomas-Mann-Gymnasium Stutensee, Pestalozzi-Schule Blankenloch, Theodor-Heuss-Grundschule Büchig, Friedrich-Magnus-Schule Friedrichstal, Richard-Hecht-Schule Spöck und Drais-Grundschule Staffort.
Freiwillige Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr Stutensee geht aus dem Zusammenschluss der vier Gemeinden Blankenloch mit Büchig, Friedrichstal, Spöck und Staffort im Jahr 1975 hervor. Derzeit besteht sie aus den Abteilungsfeuerwehren: Blankenloch (mit Löschzug Büchig), Friedrichstal, Spöck und Staffort. Pro Jahr rücken die Einsatzkräfte mit 13 Fahrzeugen zu etwa 160-170 Einsätzen aus. Der Löschzug Büchig löste sich 2005 auf, das Fahrzeug wurde an die Abteilungsfeuerwehr Blankenloch übergeben.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Stutensee hat kein eigenes Theater. Es werden jedoch in der Festhalle Stutensee im Stadtteil Blankenloch gelegentlich Theatervorführungen dargeboten. Weitere Veranstaltungsorte sind das Foyer des Rathauses (Blankenloch), das Jugendzentrum Blankenloch, die Veranstaltungshalle Spöck, die Sängerhalle Friedrichstal und die Dreschhalle Staffort.
Museen
- Hugenotten- und Heimatmuseum Friedrichstal
- Heimatmuseum Blankenloch/Büchig (im Kerns-Max-Haus Blankenloch)
Bauwerke
- Schloss Stutensee, Namensgeber und somit eines der Wahrzeichen der Stadt
- Evangelische Kirchen
- Pfarrkirche St. Michael Blankenloch, erbaut 1859 mit altem Turm aus dem 15. Jahrhundert
- Heilig-Geist Büchig, erbaut 1994/96 als ökumenisches Gemeindezentrum
- Evangelische Kirche Friedrichstal, erbaut 1830 anstelle einer Kapelle von 1725
- Evangelische Pfarrkirche Spöck, im Kern eine gotische Kirche, der Westturm wurde um 1671 verbreitert und das Langhaus wurde 1865/66 vergrößert
- Evangelische Kirche Staffort, erbaut 1899-1901 anstelle einer mittelalterlichen Kirche
- Katholische Kirchen
- St. Josef Blankenloch, erbaut 1953/1954
- St. Elisabeth Friedrichstal, erbaut 1958, Einweihung am 5. August 1962
- St. Georg Spöck, erbaut 1972/75, Einweihung am Pfingstmontag, den 3. Juni 1974
- St. Wolfgang Staffort; in einem ehemaligen Tabaklager wurde in den 1980er Jahren eine Kirche eingebaut (Einweihung am 22. November 1989)
- Heilig Geist Büchig, erbaut 1994/96 als ökumenisches Gemeindezentrum
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Stutensee bzw. die früheren Gemeinden haben folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
Ehrenbürger der früheren Gemeinden
- 1974 : Friedel Haisch, Altbürgermeister (Gemeinde Blankenloch)
- 1974 : Oskar Hornung, Rektor a.D. (Gemeinde Friedrichstal)
Ehrenbürger der Gemeinde bzw. Stadt Stutensee
- 1991 : Richard Hecht, Bürgermeister a.D.
- 1992 : Dr. Waldemar Nagel, Ortsvorsteher a.D.
- 1994 : Hubert Hornung, Bürgermeister a.D.
- 1995 : Arnold Hauck, Bürgermeister a.D.
- 1995 : Emil Füssler, Bürgermeister a.D.
Literatur
- Ortssippenbuch "Blankenloch-Büchig und dem Stutensee - 1672 bis 1920", 2001
- Chronik "Vergangenheit und Zeitgeschehen - Blankenloch/Büchig/Schloss Stutensee", 1995
- Chronik "Staffort - Schloß und Dorf an der Steten Furt", 1993
- Chronik "Das Hardtdorf Spöck", 1965
- Bildband "Alt-Friedrichstal - Die alten Straßen noch...", Dieter H. Hengst
Weblinks
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