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Letzte Änderung für Artikel Tuttlingen: 19.02.2006 17:32

Tuttlingen

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Wappen Karte
Das offizielle Wappen der Stadt Tuttlingen Deutschlandkarte, Position von Tuttlingen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk : Freiburg
Region : Schwarzwald-Baar-Heuberg
Landkreis : Tuttlingen
Gemeindeart : Große Kreisstadt
Geografische Lage :
Koordinaten: 47° 59' N, 08° 49' O
47° 59' N, 08° 49' O
Höhe : 644 m ü. NN
Fläche : 90,48 km²
Einwohner : 34.940 (30. September 2005)
Bevölkerungsdichte : 386 Einwohner je km²
Ausländeranteil : 18,1 %
Postleitzahlen : 78501 - 78532 (alt: 7200)
Vorwahl : 07461
Kfz-Kennzeichen : TUT
Gemeindeschlüssel : 08 3 27 050
Stadtgliederung: Kernstadt und
3 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausstraße 1
78532 Tuttlingen
Offizielle Website: www.tuttlingen.de
E-Mail-Adresse: info@tuttlingen.de
Politik
Oberbürgermeister : Michael Beck ( CDU )
Die Donau in Tuttlingen 1910
Die Donau in Tuttlingen 1910

Tuttlingen ist eine Stadt im Süden Baden-Württembergs. Sie ist die Kreisstadt , die größte Stadt des Landkreises Tuttlingen und ein Mittelzentrum innerhalb der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, zu dessen Mittelbereich alle 36 Städte und Gemeinden des Landkreises gehören. Die Einwohnerzahl Tuttlingens überschritt 1949 die 20.000-Einwohnergrenze. Deshalb wurde Tuttlingen bereits mit Inkrafttreten der baden-württembergischen Gemeindeordnung am 1. April 1956 kraft Gesetzes zur Großen Kreisstadt erklärt. Bislang ist sie die einzige Große Kreisstadt im Landkreis Tuttlingen. Mit den Gemeinden Emmingen-Liptingen, Neuhausen ob Eck, Rietheim-Weilheim, Seitingen-Oberflacht und Wurmlingen hat die Stadt Tuttlingen eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.

Die nächstgrößere Stadt Villingen-Schwenningen liegt etwa 30 km nordwestlich von Tuttlingen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Tuttlingen liegt im oberen Donautal beidseits an der noch jungen Donau. Die Stadt wurde am Fuß des Honbergs erbaut, eines Umlaufberges der Urdonau , die sich hier durch die Kalksteinformationen ihren Weg bahnte. Heute schließt die Stadt den Berg vollkommen ein. Obwohl die Burg Honberg vollständig zerstört wurde, ist das wiedererrichtete Denkmal mit seinen zwei charakteristischen Türmen zum Wahrzeichen der Stadt geworden.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Tuttlingen. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten genannt:
Mühlheim an der Donau, Fridingen an der Donau, Neuhausen ob Eck, Emmingen-Liptingen, Immendingen, Talheim, Seitingen-Oberflacht, Wurmlingen (alle Landkreis Tuttlingen).

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet besteht aus der Kernstadt und den im Rahmen der Gemeindereform der 1970er Jahre eingegliederten Gemeinden Möhringen, Nendingen und Eßlingen.

Die eingegliederten Stadtteile sind zugleich Ortschaften im Sinne von § 67ff der Gemeindeordnung , das heißt, sie haben jeweils einen von den Wahlberechtigten bei jeder Kommunalwahl direkt zu wählenden Ortschaftsrat , mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden.

Zu einigen Stadtteilen gehören weitere räumlich getrennte Wohnplätze mit eigenem Namen, die oft sehr wenige Einwohner haben oder Wohngebiete mit eigenem Namen, deren Bezeichnung sich im Laufe der Bebauung ergeben haben und deren Grenzen dann meist nicht genau festgelegt sind. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Gebiete:

  • zur Kernstadt: Aichhalder Hof, Äußerer Talhof, Bleiche, Gallertalhof, Innerer Talhof, Lohhof, Ludwigstal, Maiental, Papiermühle, Wenigsbronner Hof, Württemberger Hof
  • zu Möhringen: Brunnerhof, Engelberthof, Lindenhof, Vorstadt
  • zu Nendingen: Altental, Neumühle

Geschichte

Tuttlingen fand 797 erstmals Erwähnung und gehörte kurze Zeit später zum Kloster Reichenau. Der Ort erhielt um 1250 das Stadtrecht und gehörte seit dem 14. Jahrhundert zu Württemberg.

Mit dem Bau der Festungsanlage auf dem Honberg wurde Tuttlingen durch Eberhard im Bart um 1460 zu einer Grenzfestung ersten Ranges ausgebaut.

Als befestigter südlicher Außenposten Württembergs war es im dreißigjährigen Krieg stets umkämpft, Hauptereignis war am 24. November 1643 die Schlacht bei Tuttlingen , bei der die gesamte französische Armee durch die vereinigten kaiserlich -bayerischen Truppen unter Hatzfeldt , Mercy und Werth aufgerieben wurde.

Tuttlingen war schon früh Sitz eines Obervogteiamtes und wurde 1755 Sitz eines württembergischen Oberamtes , das im Laufe seiner Geschichte mehrmals verändert wurde.

Am 1. November 1803 brannte Tuttlingen innerhalb der Stadtmauern völlig ab. Die Stadt wurde ab 1804 nach einem Plan des Landesbaumeisters Carl Leonhard Uber mit klassizistisch rechtwinkligen Straßen und quadratisch angelegten Häuserquartieren neu erbaut. Als Dachform war der Krüppelwalm vorgeschrieben.

1830 wurden die beiden württembergischen Exklaven innerhalb Badens, Bruderhof (267 ha) und Hohentwiel (116 ha), der Tuttlinger Stadtflur zugeordnet und gehörten ab 1851 als Teilgemeinden zur Stadt Tuttlingen.

1924 wurde das Oberamt Tuttlingen in den Landkreis Tuttlingen überführt, der 1938 um den aufgelösten Landkreis Spaichingen vergrößert wurde. 1945 gehörte er zum Land Württemberg-Hohenzollern und nach Bildung des Landes Baden-Württemberg 1952 zum Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern. 1956 wurde Tuttlingen Große Kreisstadt . Bei der Kreisreform 1973 erhielt der Landkreis Tuttlingen seine heutige Ausdehnung. Gleichzeitig wurde er dem nunmehrigen Regierungsbezirk Freiburg zugeordnet. Die beiden Tuttlinger Exklaven, Bruderhof und Hohentwiel, waren bereits 1967 bzw. am 1. Januar 1969 in die Stadt Singen (Hohentwiel) eingegliedert worden.

Auch die Stadtteile Tuttlingens haben eine lange Geschichte.

Eßlingen wurde 1225 als "Esselingen" erstmals erwähnt. Als Bestandteil der Herrschaft Möhringen gelangte der Ort im 16. Jahrhundert an das Fürstentum Fürstenberg und kam 1806 an Baden. Zunächst gehörte Eßlingen zum Oberamt Möhringen, ab 1813 zum Amt Engen, ab 1824 erneut zum Amt Möhringen, ab 1844 erneut zum Amt Engen und ab 1849 zum Amt bzw. Bezirksamt Donaueschingen, aus dem 1939 der Landkreis Donaueschingen hervorging. Mit der Eingemeindung in die Stadt Tuttlingen am 1. Juni 1972 kam der Ort zum Landkreis Tuttlingen.

Möhringen wurde 786 als Mereingen erstmals erwähnt. Um 973 kam der Ort an die Reichenau, welche ihn an verschiedene Adelsgeschlechter verliehen. Im 13. Jahrhundert war Möhringen Sitz eines Vogteiamtes der Reichenau. Um 1300 wurde Möhringen vermutlich durch Heinrich von Klingenberg, Bischof von Konstanz, zur Stadt erhoben. Im 15. Jahrhundert ging die Gerichtsbarkeit auch auf die Klingenberg über, welche die Stadt 1527 mit den Dörfern Eßlingen und Ippingen an die Fürstenberger verkauften. 1806 kam Möhringen an Baden und gehörte zunächst zum Oberamt Möhringen, ab 1813 zum Amt Engen, ab 1824 erneut zum Amt Möhringen, ab 1844 erneut zum Amt Engen und nach dessen Auflösung 1936 zum Bezirksamt Donaueschingen, aus dem 1939 der Landkreis Donaueschingen hervorging. Mit der Eingemeindung in die Stadt Tuttlingen am 1. Januar 1973 kam Möhringen zum Landkreis Tuttlingen.

Nendingen wurde 1092 erstmals erwähnt, doch wurde der Ort wohl wesentlich früher gegründet. Er war im Besitz der Grafen von Nellenburg, die ihn an die Hirscheck-Konzenberg, diese an die von Wartenberg weitergaben. Schließlich kam er über die Grafen von Zollern an die Herrschaft von Weitingen. 1411 war Nendingen Teil der Herrschaft Mühlheim, doch hatten zahlreiche Klöster Besitz im Ort. Mit Mühlheim kam Nendingen 1805 an Württemberg und wurde dem Oberamt Tuttlingen zugeordnet.

Eingemeindungen

In die Stadt Tuttlingen wurden folgende Gemeinden eingegliedert:

  • 1. Juli 1972 : Eßlingen
  • 1. Januar 1973 : Möhringen und Nendingen

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohnerzahlen
1622 1.560
1739 1.960
1803 3.560
1849 6.066
1861 6.397
1. Dezember 1871 7.181
1. Dezember 1880 ¹ 8.313
1. Dezember 1900 ¹ 13.530
1. Dezember 1910 ¹ 15.862
16. Juni 1925 ¹ 16.281
16. Juni 1933 ¹ 17.225
Jahr Einwohnerzahlen
17. Mai 1939 ¹ 18.010
13. September 1950 ¹ 21.271
6. Juni 1961 ¹ 24.874
27. Mai 1970 ¹ 26.353
31. Dezember 1975 32.342
31. Dezember 1980 31.531
27. Mai 1987 ¹ 31.620
31. Dezember 1990 33.543
31. Dezember 1995 34.983
31. Dezember 2000 34.707
30. September 2005 34.940

¹ Volkszählungsergebnis

Religionen

Tuttlingen gehörte zunächst zum Bistum Konstanz und war dem Archidiakonat "ante nemus" (Kapitel Meßkirch) zugeordnet. Infolge der Zugehörigkeit zum Herzogtum Württemberg wurde hier, wie im übrigen Württemberg, ab 1535 die Reformation eingeführt. Danach war Tuttlingen über viele Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. Sie wurde auch bald Sitz eines Dekanats innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg . Die evangelische Hauptkirche ist die Stadtkirche St. Peter und Paul, ursprünglich eine kleine Kapelle, die mehrmals erweitert wurde und nach der Reformation Pfarrkirche wurde. Die Vorgängerpfarrkirche war die Martinskirche, die bei der bäuerlichen Vorgängersiedlung Tuttlingens, vor der Stadt, lag. Diese wurde bei der Schlacht von Tuttlingen 1643 zerstört und 1862 durch eine kleine Kapelle ersetzt. Die Stadtkirche brannte 1803 ab und wurde danach wieder aufgebaut. Als die Gemeinde durch Zuzug stark anwuchs, wurden 1958 die Martinskirche, 1966 die Auferstehungskirche und später noch die Versöhnungskirche im Wohngebiet Lohmehlen gebaut. An den vier Kirchen wirken mehrere Pfarrer. Die Gemeinden bilden zusammen mit der Erlöserkirchengemeinde Wurmlingen die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Tuttlingen.

Die Stadtteile Tuttlingens blieben infolge der Zugehörigkeit zu Fürstenberg bzw. zur Johanniterkommende Villingen überwiegend katholisch. Doch gibt es dort heute auch protestantische Gemeindeglieder. Im Stadtteil Eßlingen gehörten sie zunächst zur Gemeinde Öfingen ( Evangelische Landeskirche in Baden ), wurden jedoch 1977 in die Gemeinde Talheim (Württemberg) umgepfarrt. Die Möhringer Protestanten gehören zur Pfarrei Immendingen, doch gibt es seit 1952 eine eigene Kirche. Die Nendinger Protestanten gehören zur Gemeinde Mühlheim, doch gibt es auch hier seit 1970 eine eigene Kirche "Krippe Christ". Seit der Zuordnung der Eßlinger Protestanten zur Pfarrei Talheim gehören alle evangelischen Einwohner im Stadtgebiet Tuttlingen zur Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken nach Tuttlingen. 1868 bis 1872 wurde in die katholische Kirche St. Gallus gebaut, die 1873 zur Pfarrei erhoben wurde. Nach dem Bau der Kirche Maria Königin 1961 wurde dort 1965 eine zweite Pfarrei errichtet. In Nendingen wurde die dortige katholische Kirche seit 1366 von der Johanniterkommende Villingen unterhalten. Anstelle der alten Kirche wurde die heutige Kirche St. Peter und St. Jakobus 1755 neu erbaut. Der Turm wurde erst 1863 ergänzt. Die Gemeinden in Nendingen und die beiden Tuttlinger katholischen Gemeinden gehören zum Dekanat Tuttlingen des Bistums Rottenburg-Stuttgart.

Die katholischen Gemeinden in Eßlingen und Möhringen gehören jedoch zum Dekanat Donaueschingen des Erzbistums Freiburg, weil beide Gemeinden ab 1806 zu Baden gehörten. Die Eßlinger Kirche St. Jakob der Ältere und Andreas wurde 1494 erbaut und 1854 vergrößert. Die Kirche St. Andreas Möhringen wurde im Ende des 16. Jahrhunderts erbaut, doch gab es zuvor bereits eine Kirche. Der Turm wurde 1934 angefügt.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Tuttlingen auch Freikirchen , darunter die Evangelisch-methodistische Kirche (Immanuelskirche). Auch die Neuapostolische Kirche ist in Tuttlingen vertreten.

Politik

Bei der Gemeinderatswahl 2004 erreichten die einzelnen Parteien folgende Sitze:

CDU  : 15 Sitze, 41,7 %
SPD  : 8 Sitze, 22,2 %
LBU  : 6 Sitze, 16,7 %
Freie Wähler  : 5 Sitze, 13,9 %
FDP /FW  : 2 Sitze, 5,6 %

Bürgermeister

An der Spitze der Stadt Tuttlingen standen seit dem 14. Jahrhundert die "Zwölf", dem der Schultheiß, der Bürgermeister und 10 weitere Mitglieder des Gerichts angehörten. Dazu gab es 12 Ratsmitglieder. Später war der Oberamtmann Tuttlingens zugleich Bürgermeister der Stadt. Er wurde von der Herrschaft eingesetzt. Ab 1822 gab es einen gewählten Stadtschultheißen und den Gemeinderat.

Seit 1903 trägt das Stadtoberhaupt von Tuttlingen die Amtsbezeichnung " Oberbürgermeister ". Dieser wird heute von den Wahlberechtigten für eine Amtszeit von 8 Jahren direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Seine allgemeinen Stellvertreter sind der 1. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung " Erster Bürgermeister " und der 2. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung "Bürgermeister".

Bürgermeister von Tuttlingen seit 1829

  • 1829 - 1866 : Jakob Friedrich Schnekenburger, Stadtschultheiß
  • 1866 - 1876 : Julius Friedrich Walter Schad, Stadtschultheiß
  • 1877 - 1903 : Christian Storz, Stadtschultheiß
  • 1903 - 1908 : Dr. Julius Keck, Oberbürgermeister
  • 1908 - 1938 : Paul Friedrich Scherer, Oberbürgermeister
  • 1938 - 1945 : Max Haus, Bürgermeister
  • 1945 : Gustav Zimmermann, kommissarischer Bürgermeister
  • 1945 - 1946 : Franz Heinkele, kommissarischer Bürgermeister
  • 1946 : Fritz Fleck, kommissarischer Bürgermeister
  • 1946 - 1951 : Otto Fink, Bürgermeister
  • 1951 - 1980 : Walter Balz, Oberbürgermeister
  • 1980 - 2004 : Heinz-Jürgen Koloczek, Oberbürgermeister
  • 2004 -heute: Michael Beck , Oberbürgermeister

Wappen

Das Wappen von Tuttlingen zeigt im goldenen, silbern bordiertem Schild drei liegende schwarze Hirschstangen übereinander. Die Flagge ist blau-gelb.

In den Siegeln der Stadt war seit dem 18. Jahrhundert eine Lilie abgebildet. Dabei handelt es sich um ein Symbol auf Marksteinen. Zuvor waren jedoch nur die Hirschstangen der Württemberger abgebildet. Diese setzte man im 16. Jahrhundert in einen größeren Schild, weshalb man heute einen bordierten Schild findet. Diese Siegel setzte sich dann als Wappen der Stadt durch. Das Lilien-Wappen wurde dann nicht mehr verwendet.

Städtepartnerschaften

Tuttlingen unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft :

  • Bex, französische Schweiz seit 1979
  • Draguignan , Frankreich , seit 1989

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Tuttlingen liegt an der Gäubahn von Singen (Hohentwiel) nach Stuttgart. Auf dieser Strecke ist Tuttlingen Halt für die ICE -Züge zwischen Zürich und Stuttgart sowie der Cisalpino -Züge zwischen Mailand und Stuttgart. Aus Cisalpino- und ICE-Verbindungen ergab sich bis zum Fahrplanwechsel 2005 für Tuttlingen ein 2-Stunden- Takt im Fernverkehr , der nun durch den Wegfall eines Zugpaares aufgegeben wurde. Zusätzlich verkehren zeitversetzt Regionalexpress -Züge zwischen Singen und Stuttgart im 2-Stunden-Takt, von denen Tuttlingen ebenfalls profitiert. In Tuttlingen trifft die Gäubahn auf die Donautalbahn von Donaueschingen nach Ulm. Es verkehren im 2-Stunden-Takt Regionalexpress-Züge nach Ulm und Neustadt (Schwarzwald). Darüber hinaus ist Tuttlingen an das Ringzug-System angeschlossen, das Tuttlingen mit Immendingen und über die Wutachtalbahn mit Zollhaus-Blumberg, über die Donautalbahn mit Fridingen und über die Gäubahn mit Rottweil verbindet. Insgesamt verfügt Tuttlingen mit einer Kombination aus Fernverkehr, schnellem Nahverkehr und Ringzug über ein gutes Angebot im Schienenverkehr. Der heutige Tuttlinger Bahnhof wurde 1934 erbaut und liegt außerhalb des Tuttlinger Stadtkerns. Gut getaktete Stadtbusse verbinden den Bahnhof mit dem Omnibusbahnhof in der Innenstadt. Neben dem Bahnhof Tuttlingen mit seiner herausgehobenen Bedeutung als Eisenbahnknoten und Fernverkehrsbahnhof verfügt die Stadt Tuttlingen außerdem über insgesamt weitere sieben Ringzug- Haltepunkte und ist Ausgangspunkt zahlreicher Buslinien. Tuttlingen ist in den Verkehrsverbund TUTicket eingegliedert.

Die nächsten Autobahnanschlüsse sind Geisingen oder Tuningen und führen auf die A81 (Stuttgart - Singen). Tuttlingen wartet schon lange auf Umgehungen, da die B311 (Ulm - Donaueschingen) und die B14 (Stockach - Rottweil) direkt durch die Stadt verlaufen. Für die B311 soll dieses Ziel durch eine Untertunnnelung von der Alexanderstraße bis in die Nähe des Aesculap-Platzes erreicht werden (Kreuzstraßentunnel). Die engen Straßen in der Tuttlinger Innenstadt machen eine logische Verkehrsführung schwer. Daher verirren sich Ortsfremde oft in dem Einbahnstraßen -Gewirr.

Durch Tuttlingen führt der Donauradweg von Donaueschingen nach Wien. Der Abschnitt von Tuttlingen nach Sigmaringen gilt als einer der schönsten der Strecke.

Unternehmen

Durch die Vielzahl an führenden Chirurgiebetrieben in und um Tuttlingen versteht sich die Stadt als "Weltzentrum der Medizintechnik". Wichtige Arbeitgeber sind ferner der Maschinenbau und das Bauhandwerk. Bis vor einigen Jahren galt Tuttlingen außerdem als Schuh-Stadt.

Liste wichtiger Tuttlinger Unternehmen :

  • Aesculap ist das älteste und renommierteste Unternehmen der Chirurgiebranche in Tuttlingen. Die Gebäude der Firma Aesculap prägen das Stadtbild am Bahnhof. Der große Kreisverkehr, an dem sich die Bundesstraßen 14 und 311 kreuzen, ist der "Aesculap-Platz", der zwischenzeitlich ganz von Firmengebäuden umringt wird. Im Süden schmückt ihn die alte Fabrik und Hauptgebäude. Links davon fügt sich das Aesculapium (Präsentations- und Informationseinrichtung der Firma) an. Es folgen Vertrieb und technischer Dienst.
  • KARL STORZ (spezialisiert auf Endoskopie)
  • Micromed (Hochfrequenzchirurgie)
  • Gebrüder Martin
  • MEDICON
  • Henke-Sass Wolf
  • Berchtold
  • Binder
  • Chiron (Maschinenbau, CNC-Maschinen)
  • Schwäbische Hüttenwerke (Bremsscheiben)
  • COMEG Endoskopie GmbH & Co. KG
  • Ceatec Medizintechnik
  • Gimmi Endoscopic Technology
  • Rieker (Schuhhersteller)
  • ILVO Harmonie (Musik/Reiki)
  • Hettich-Zentrifugen
  • Stengelin Anlagenbau GmbH & Co. KG

Gericht, Behörden und Einrichtungen

Tuttlingen ist Sitz des Landkreises Tuttlingen. Ferner gibt es hier ein Finanzamt , ein Notariat und ein Amtsgericht , das zum Landgerichtsbezirk Rottweil und zum Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart gehört.

Die Stadt ist auch Sitz des Kirchenbezirks Tuttlingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und des Dekanats Tuttlingen des Bistums Rottenburg-Stuttgart.

Medien

Über das lokale Geschehen in Tuttlingen berichtet als Tageszeitung der "Gränzbote", eine Lokalausgabe der Schwäbischen Zeitung. Der Hörfunksender Radio 7 hat ein Studio in der Stadt. Seit mehreren Monaten sendet auch der regionale Fernsehsender Euro 3 im dortigen Kabelnetz.

Bildungseinrichtungen

Tuttlingen hat zwei Gymnasien ( Otto-Hahn-Gymnasium und Immanuel-Kant-Gymnasium), zwei Realschulen (Hermann-Hesse-Realschule und Ludwig-Uhland-Realschule ), eine Förderschule (Albert-Schweitzer-Schule), drei Grund- und Hauptschulen (Möhringen, Nendingen und Wilhelmschule), vier Grundschulen (Grundschule im Holderstöckle, Karl-Grundschule, Schildrain-Grundschule und Schroten-Grundschule) sowie eine Hauptschule mit Werkrealschule (Schiller-Hauptschule mit Werkrealschule).

Der Landkreis Tuttlingen ist Schulträger der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule (Gewerbliche Schule, unter anderem mit Technischem Gymnasium ), der Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Schule Tuttlingen (unter anderem mit Wirtschaftsgymnasium ), der Krankenpflegeschule der Kreiskliniken Tuttlingen und Spaichingen und der Johann-Peter-Hebel-Schule für Geistigbehinderte.

Die private Gotthilf-Vollert-Schule für Erziehungshilfe und der private Schulkindergarten für Geistigbehinderte runden das schulische Angebot in Tuttlingen ab.

Freizeit- und Sportanlagen

  • Freizeit- und Thermalbad "TuWass" mit staatlich anerkannter Heilquelle und großzügiger Saunalandschaft
  • Kinopalast "Scala" - modernes Großraumkino mit 5 Sälen

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Stadthalle

Kulturzentrum von Tuttlingen ist die Stadthalle. Theater und Konzerte, sowohl klassische als auch Pop & Rock, konzentrieren sich auf diesen Ort. Als die Alte Festhalle am Stadtgarten zu klein wurde um Künstler von internationler Größe gewinnen zu können, wurde an der Wöhrdenbrücke die neue Stadthalle erbaut. Da Tuttlingen nicht über eine eigene Theater-Gruppe verfügt, gastieren Künstler, die durch ein professionelles Management engagiert werden.

Museen

  • Im Fruchtkasten und im Tuttlinger Haus in der Innenstadt finden sich stadtgeschichtliche Museen mit beachtlicher Ausstattung.
  • Deutsches Dampflok- und Modelleisenbahnmuseum
Im früheren Bahnbetriebswerk des Stadtteils Möhringen, am alten Lokschuppen, bietet Tuttlingen ein pittoreskes Eisenbahnmuseum mit Drehscheibe und 26 historischen Dampflokomotiven.

Bauwerke

Die evangelische Stadtkirche verleiht dem Stadtbild etwas Charakteristisches. Da die Innenstadt 1803 komplett abgebrannt ist, fehlen historische Gebäude. Die schöne Stadtkirche wurde mit großen Mühen und vielen Spenden errichtet und ist ein Lichtblick in der sonst so engen Innenstadt. Ihre reich gegliederte Jugendstilfassade gilt als eine der schönsten in Süddeutschland. Die katholische Pfarrkirche St. Gallus wurde 1869 bis 1873 von Georg Morlock erbaut und 1937 bis 1939 umgebaut. Weitere Kirchen sind die evangelische Martinskirche ( 1958 ), die evangelische Auferstehungskirche ( 1968 ) und die evangelische Versöhnungskirche sowie die katholische Kirche Maria Königin ( 1961 /63).

Ruine Honberg 1911
Ruine Honberg 1911

Die spätmittelalterliche Burg Honberg wurde im 30-jährigen Krieg bis auf die Grundmauern zerstört. Die beiden Türme, die heute zum Wahrzeichen der Stadt geworden sind, errichtete erst wieder ein Förderverein durch Spenden im 19. Jahrhundert. Die weitläufigen Mauernreste der Festung beherbergen heute immer wieder Veranstaltungen wie den Honberg-Sommer und bieten den besten Ausblick auf die Innenstadt.

"Tuttlinger Hut" bezeichnet eine Dachform, die für Tuttlingen typisch ist. Es handelt sich um ein Walmdach, das einen neuen Stadtbrand verhindern sollte. Bei der Neugestaltung der Innenstadt nach dem Stadtbrand 1803 wurde diese spezielle Dachform zum Standard in der Innenstadt.

Auch in den Stadtteilen gibt es alte katholische Kirchen sowie zwei neue evangelische Kirchen. Siehe hierzu den Abschnitt Religionen.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • In den Sommermonaten wartet Tuttlingen beim Honberg-Sommer mit internationalen Künstlern auf, deren Repertoire von Jazz über Rock & Pop bis hin zu Alternative reicht.
  • Seit dem Jahr 2000 schreibt die Stadt Tuttlingen den südwestdeutschen Kleinkunstpreis „Die Tuttlinger Krähe“ aus, einen mit 7.000 € dotierten Preis mit über 100 Bewerbern für die Finalrunde.
  • Seit dem Jahr 1996 beginnt der Circus Sapperlot seine Tournee am 1. Samstag im August im Tuttlinger Stadtgarten.
  • Im Mai/Juni findet jährlich das Volksfest statt
  • Alle zwei Jahre findet im Herbst die Verbrauchermesse "Tuttlinger Herbst" statt.
  • Am Fastnachtsamstag findet seit 1976 jährlich ein Fastnachtsumzug statt

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Tuttlingen hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

  • 1888 : Johann Gottfried Stengelin, Stiftungsgründer
  • ?: Christian Storz, Stadtschultheiß
  • 1927 : Christian Scheerer, Kommerzienrat und Mitbegründer der Firma "Aesculap" ehem. "Jetter und Scheerer"

Söhne und Töchter der Stadt

  • 1890 , 13. Mai , Dr. Reinhold Teufel, Landgerichtsdirektor und Landgerichtspräsident a.D.
  • 1888 , 27. Januar , Maria Teufel, Ehefrau von Dr. Reinhard Teufel, gründete mit ihrem Gatten die "Reinhard und Maria-Teufel-Stiftung" zur Förderung der wissenschaftlichen Aus- und Fortbildung hochbegabter junger Wissenschaftler auf den Gebieten der Rechtswissenschaften und der Biologie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen
  • 1947 , 28. März , Herbert Moser , Politiker MdL Baden-Württemberg 1976 bis 1992, Vorsitzender des Finanzausschusses, heute Vorsitzender der Landesstiftung Baden-Württemberg
  • 1963 , Michael Alber, Dirigent, Chordirektor der Staatsoper Stuttgart

Literatur

  • Joseph Stöckle : Führer durch Tuttlingen und Umgebung (Reisehandbuch). Würzburg & Wien: Verlag Leo Woerl, 1888.
  • Württembergisches Städtebuch; Band IV Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1961

Weblinks

Informationen aus der Umgebung

Hotels in der Umgebung

Hotel Plz Ort Mail Url Kategorie Telefon
Landgasthof Kreuz 78194 Immendingen   07462 / 62 75
Hauser 78194 Immendingen   07462 / 62 68
Berggasthof Windegg 78194 Immendingen   07462 / 84 52

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Wikipedia

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