Augsburger Altstadt
Die Augsburger Altstadt ist ca. 200 ha groĂ; um 1600 wohnten hier ca. 45.000 Menschen. Das Gebiet innerhalb der Stadtmauern ist in mehrere Stadtteile gegliedert, die das rĂ€umliche Wachstum nachzeichnen: Die Domstadt , die sĂŒdlich daran anschlieĂenden Stadtquartiere entlang der Maximilianstrasse, der ehem. Via Claudia Augusta, im Norden die Frauenvorstadt (deren Name vom Dom zu Unserer Lieben Frau abgeleitet ist), und die Jakober-Vorstadt mit dem Haus der Jakobspilger .
Auf alten StadtplĂ€nen wird die Stadt auch in Obere (=SĂŒdliche), Mittlere und Untere (=Nördliche) Stadt eingeteilt. Durch das Terrain der Augsburger Altstadt verlĂ€uft, etwa parallel der Linie MaximilianstraĂe, KarolinenstraĂe, Hoher Weg, FrauentorstraĂe eine Hangkante. Die wichtigsten Bauwerke â der Dom, das Rathaus mit dem Perlachturm und die ehem. Benediktiner - Abteikirche St. Ulrich und Afra, die Grablege der Stadtheiligen, liegen z.T. direkt an der Hangkante; in Silhouette werden damit die prĂ€genden MĂ€chte der Stadtgeschichte deutlich: Der Bischof , die BĂŒrger und der Kaiser ( Maximilian I. legte den Grundstein zum Chor von St. Ulrich und Afra, weshalb das GebĂ€ude auch "Reichsgotteshaus" genannt wurde).
RĂ€umlich-stĂ€dtebaulich fĂ€llt das Fehlen eines zentralen Hauptmarkts auf, die MĂ€rkte zogen sich entlang der StraĂen, v.a. der heutigen Maximilianstrasse (damals Weinmarkt). Die StraĂenzĂŒge sind sanft geschwungen und laufen meist auf wichtige Bauwerke zu; PlĂ€tze entwickeln sich aus den StrassenrĂ€umen, wie z.B. in der Philippine-Welser-Strasse (Heumarkt). Als besonderer Akzent rhythmisieren die groĂen Brunnenanlagen Augsburgs die StrassenrĂ€ume. Die PlatzwĂ€nde sind z.T. bestimmt von verputzten Fassaden , die bemalt oder mit flachem Stuck versehen sind. Meist sind Erker â Flach- oder Eckerker â als "Wegmarken" die einzigen stark plastischen Merkmale der ĂŒberwiegend traufstĂ€ndigen WohnhĂ€user. Höhepunkte der groĂbĂŒrgerlichen Architektur sind die FuggerhĂ€user , das heutige Maxmuseum, das Roeck-Haus, das Koepf-Haus und das Schaezlerpalais mit seinem exquisit ausgestatteten Rokokosaal .
Unterschiede in der Gestaltung der Bauwerke und des Strassenbildes sind in den einzelnen Stadtvierteln zu erkennen: In den Wohngebieten der reichen Bevölkerungsschicht herrschen breit gelagerte Fassaden vor, enger parzelliert sind die Handwerkerviertel mit ihren zahlreichen Kanalanlagen. Gartenmauern und DomherrenhĂ€user bestimmen die Wohngebiete des Klerus im Umfeld der bischöflichen Residenz mit ihrem Hofgarten. Eine Besonderheit bietet auch im Stadtbild die Fuggerei als frĂŒhe Reihenhaussiedlung; ein Ă€hnliches Erscheinungsbild zeigen die "Schlossermauer" und die "HerrenhĂ€user".
Zahlreiche Kirchenanlagen, oft Klosterkirchen , bilden den Bezugspunkt fĂŒr die umgebenden Viertel. Daneben wurden â z.B. von Elias Holl â prachtvolle stĂ€dtische GebĂ€ude, z.B. das Rathaus, das Zeughaus , die Metzg oder das Kaufhaus errichtet, die groĂartige Platzrahmungen ergeben. Von den Stadtmauern sind nach den Schleifungen im 19. Jahrhundert nur Teile, etwa das Rote Tor mit den bemerkenswerten WassertĂŒrmen , erhalten. Die ehemaligen "Innentore", Relikte Ă€lterer MauerzĂŒge und reprĂ€sentative EingĂ€nge zur Inneren Stadt, wurden bereits im 19. Jahrhundert restlos abgebrochen.
Eine SpezialitĂ€t waren die Gartenanlagen innerhalb und auĂerhalb der Stadtmauern, von denen nur wenige Reste erhalten sind (Schaezlerpalais, Höhmann-Haus)
Die Augsburger Altstadt wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, zum GroĂteil aber auf der ĂŒberkommenen Parzellierung wieder errichtet. An zwei Stellen wurde radikal in das historische GefĂŒge eingegriffen: Am stark vergröĂerten Rathausplatz und mit der "Ost-West-Achse". Bis heute blieben jedoch sehr groĂe Teile der altstĂ€dtischen Bebauung erhalten.
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Kategorie : Stadtteil von Augsburg
Wikipedia
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