Ludwig Landmann
Dr. Ludwig Landmann (* 18. Mai 1868 in Mannheim; †5. März 1945 in Voorburg , Niederlande ) war ein liberaler deutscher Kommunalpolitiker der Weimarer Republik . Landmann gehörte der Deutschen Demokratischen Partei an.
Landmann war zunächst Stadtrat in seiner Geburtsstadt Mannheim. 1917 wurde er Wirtschafts dezernent in Frankfurt am Main und blieb es, bis er 1924 zum Oberbürgermeister der Stadt gewählt wurde. Damit war er der erste Oberbürgermeister jüdischen Glaubens in Frankfurt. Mit ihm wurde der Aufstieg zur Großstadt fortgesetzt. Durch Eingemeindungen und Baumaßnahmen verlieh er Frankfurt neuen Glanz. So ließ Landmann das Waldstadion, die Großmarkthalle und den Flughafen Frankfurt-Rebstock errichten. Er war auch Mitbegründer der HaFraBa-Interessengemeinschaft und kann so als einer der "Väter" der Autobahn angesehen werden.
Mit den Eingemeindungen, vor allem im Westen, machte er sich nicht nur Freunde. Doch Frankfurt wurde dadurch kurzfristig zur flächengrößten Stadt Deutschlands. Sein wohl wichtigstes Projekt war jedoch der flächendeckende Wohnungsbau. Zusammen mit Ernst May linderte der linksliberal eingestellte Oberbürgermeister die Wohnungsknappheit in der Großstadt und gründete dazu die Nassauische Heimstätte , eine Organisation, die jedem eine Wohnung garantieren sollte. Nach dem nationalsozialistischen Wahlsieg bei den Kommunalwahlen am 12. März 1933 wurde er aus seinem Amt vertrieben. Daraufhin reichte er seinen Rücktritt ein. Sein Nachfolger wurde Friedrich Krebs von der NSDAP .
Landmann verließ daraufhin Frankfurt und zog nach Berlin. Wegen seines Glaubens war er diversen Schikanen ausgesetzt, unter anderem wurden seine Pensionszahlungen zeitweise eingestellt. 1939 verließ er Deutschland und emigrierte in die Niederlande , die Heimat seiner Frau. Nach der deutschen Besetzung der Niederlande 1940 wurde er von Verwandten und Freunde versteckt um ihn vor der Deportation zu schützen. 1945 starb er im Versteck an Unterernährung.
Die Ludwig-Landmann-Straße erinnert noch heute an ihn. Ein Porträt des Bürgermeisters von Wilhelm Runze , einem Sossenheimer Maler hängt in der Wandelhalle vor dem Ratssaal im Frankfurter Rathaus Römer.
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Weblinks
- Literatur von und über Ludwig Landmann im Katalog der DDB
Personendaten | |
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NAME | Landmann, Ludwig |
ALTERNATIVNAMEN | |
KURZBESCHREIBUNG | Politiker, Oberbürgermeister von Frankfurt am Main |
GEBURTSDATUM | 18. Mai 1868 |
GEBURTSORT | Mannheim |
STERBEDATUM | 5. März 1945 |
STERBEORT | Voorburg |
Kategorien : Mann | Deutscher | Bürgermeister (Frankfurt am Main) | DDP-Mitglied | NS-Opfer | Geboren 1868 | Gestorben 1945
Wikipedia
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