Weltkulturerbe Dresdner Elbtal
Das Dresdner Elbtal (auch in der Schreibweise Dresdener Elbtal) - ein Teilabschnitt des Elbtals - ist im engeren Sinne im Vergleich zu der Dresdner Elbtalweitung bzw. der Stadt Dresden ein vorrangig kulturgeographischer Begriff, dem spĂ€testens seit der Aufnahme in die Liste der StĂ€tten des Welterbes der UNESCO im Juli 2004 besondere Bedeutung beizumessen ist. Das Dresdner Elbtal gehört als Kulturlandschaft zum Weltkulturerbe . Am 24. Juni 2005 wurde der Kulturraum offiziell durch Ăbergabe der Urkunde zum Welterbe.
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Landschaft
Das Tal umfasst genauer umrissen einen Talabschnitt der Elbe mit etwa 20 km LĂ€nge vom sĂŒdöstlichen ( Dresden-Söbrigen ) zum nordwestlichen Stadtrand (Dresden-Ăbigau) der sĂ€chsischen Landeshauptstadt . Gemeint ist der recht enge Bereich des Elbtalkessels, der in MĂ€andern durchflossen wird. Im Norden wird die Elbe dabei teilweise vom bewaldeten Elbhang begrenzt, auf den sie im Bereich des Blauen Wunders trifft. Da das Elbtal klimatisch begĂŒnstigt ist, wird am Elbhang an mehreren Stellen Wein angebaut, so zum Beispiel um Pillnitz und Wachwitz. Wesentlicher Bestand sind die Elbwiesen, die alle Bestandteile verbinden. Im Rahmen der Stadtentwicklung der Stadt Dresden spielte und spielt die Erhaltung und Einbeziehung des StadtgrĂŒns eine zentrale Rolle.
ErwĂ€hnenswert bleibt, dass die aufgebaute Dresdner Innenstadt alleine nicht in die Liste aufgenommen werden könnte. Einzig die Flusslandschaft gilt als original erhalten und erfĂŒllt damit das Hauptkriterium.
Bestandteile
Zum Welterbe zĂ€hlen zahlreiche Objekte aus verschiedenen Jahrhunderten. Dazu zĂ€hlen neben der Altstadt von Dresden , mit ihren bekannten Bauwerken Zwinger, der BrĂŒhlschen Terrasse, der Semperoper und der Frauenkirche gleichfalls zahlreichen alte Dorfkerne aus der Zeit der sorbischen Besiedlung auf beiden Seiten der Elbe. Beispiel dafĂŒr sind - neben Pillnitz - Hosterwitz, Loschwitz und Blasewitz.
Entlang der Elbe befinden sich weitere Schlösser und Villen. Das Schloss Pillnitz mit idyllisch in den Weinbergen gelegenen Weinbergkirche befindet sich ganz im SĂŒdosten des Kulturraums. Am Elbhang befinden sich das Schloss Albrechtsberg, das Lingnerschloss und Schloss Eckberg. Das Ende des Raums bildet das Schloss in Ăbigau.
Ebenfalls Bestandteile der Kulturlandschaft sind erhaltene Technische DenkmĂ€ler wie das Blaue Wunder, Schaufelraddampfer der WeiĂen Flotte oder der Erlweinspeicher.
Durch die Charakterisierung als "sich entwickelnder Kulturraum" wurde der Stadt Spielraum zur weiteren - auch modernen - Bebauung der Gebiete gelassen. Schon jetzt befinden sich mit der Synagoge und dem Landtag zwei GebÀude in der Kernzone des Kulturerbes, die in modernen Bauweisen errichtet sind. Ebenfalls legitim ist die andersartige Verwendung von GebÀuden, die unter Denkmalschutz stehen. Zum Beispiel befindet sich heute ein MessegelÀnde im "Neuen Schlachhof", der zu den Technischen DenkmÀlern zÀhlt.
GefÀhrdung
Ein Jahr nach der Verleihung des Titels Weltkulturerbe besteht die Gefahr, dass das Dresdner Elbtal auf die Rote Liste des Welterbes gesetzt wird. An der breitesten Stelle der Elbwiesen soll die Elbe durch eine vierspurige StraĂenbrĂŒcke, der WaldschlöĂchenbrĂŒcke, gequert werden. Zwar sei das Welterbe-Komitee ĂŒber eine geplante BrĂŒcke informiert gewesen, zu Standort und AusmaĂen wurden jedoch offenbar falsche Angaben gemacht. Das Welterbe-Komitee hat daher im November 2005 genauere Informationen ĂŒber das geplante Bauwerk von der Stadt Dresden angefordert.
Anfang 2006 bezeichnete der Dresdner OberbĂŒrgermeister Ingolf RoĂberg die Bedenken der UNESCO lediglich als Kommunikationsproblem. Entgegen der Empfehlung der Welterbekommision bestand er auf einen Baubeginn im MĂ€rz 2006, noch bevor die UNESCO ĂŒber dieses Thema beraten will. Daraufhin lieĂ der Direktor des Welterbezentrums Francesco Bandarin gegenĂŒber der Lokalen Zeitung verlauten, dass die BrĂŒcke in dieser Form keinesfalls akzeptabel sei. Die Deutsche Unesco-Kommission in Bonn wertete die Aussagen als âAffrontâ. Der stellvertretende GeneralsekretĂ€r der Organisation, Dieter OffenhĂ€uĂer sagte âDas wird Folgen fĂŒr die Entscheidung der Unesco haben und lĂ€sst Schlimmes ahnen.â Nach deutschlandweiter Kritik und Besuch vom AuswĂ€rtigen Amt wurde der Baubeginn der BrĂŒcke ausgesetzt um die Entscheidung der UNESCO bezĂŒglich der GefĂ€hrdung abzuwarten. Seit dem Konflikt mit der UNESCO wird auch die Tunnelvariante an selber Stelle als Alternative erörtert.
Weblinks
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