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Letzte Änderung für Artikel Lea Rosh: 15.02.2006 14:25

Lea Rosh

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Lea Rosh [ ˈleːa ˈʁoːs ] (* 1. Oktober 1936 in Berlin; eigentlich Edith Renate Ursula Rosh), ist eine deutsche Fernsehjournalistin und Publizistin .

Leben

Ihr Vater fiel im Winter 1944 als Wehrmachtssoldat in Polen . Im Alter von 18 Jahren trat sie aus der evangelischen Kirche aus und begann an Stelle von Edith den weniger „schrecklich deutsch“ (Zitat Rosh) klingenden Vornamen Lea zu verwenden. SpĂ€tere Berichte ĂŒber ihre „NamensĂ€nderung“ zu einem jĂŒdisch klingenden Namen versuchte sie zunĂ€chst gerichtlich zu verbieten, verlor ihre Klage jedoch. In Zeitungsberichten bestreitet sie die NamensĂ€nderungen gleichwohl noch in Gegendarstellungen .

Sie studierte Geschichte , Soziologie und Publizistik an der FU Berlin. Nach ihrem Studium absolvierte sie mehrere Volontariate , begann dann 1961 als Hörfunkreporterin beim RIAS und moderierte spÀter eine Modesendung des SFB-Fernsehens. In den 70er Jahren entwickelte sie beim Norddeutschen Rundfunk das Magazin Frauenforum und wechselte dann zum ZDF-Studio nach Berlin. Dort moderierte sie als erste Frau das Politikmagazin Kennzeichen D . Mit den Talkshows III nach 9 (Radio Bremen, 1982 bis 1989) sowie Freitagnacht (SFB, bis 1991) wurde sie durch ihre hartnÀckigen Fragen bekannt.

Von 1991 bis 1997 hatte sie – als erste weibliche Funkhausdirektorin ĂŒberhaupt – die Leitung des NDR-Landesfunkhauses in Hannover inne. Dort setzte sie unter anderem durch, dass das Niedersachsenlied nur noch ohne den von ihr als faschistoid empfundenen Text gespielt wurde.

1985 erhĂ€lt sie die Carl-von-Ossietzky-Medaille. Sie wird „an Personen, die sich um Verteidigung, Durchsetzung und Fortentwicklung der Menschen- und BĂŒrgerrechte besonders verdient gemacht haben sowie an Menschen, die vorbildliche antifaschistische und antirassistische Arbeit leisten“ verliehen. Das Buch zum Film Der Tod ist ein Meister aus Deutschland (1990) brachte ihr gemeinsam mit dem Stuttgarter Historiker Eberhard JĂ€ckel den Geschwister-Scholl-Preis .

Rosh machte es sich 1988 angeregt durch JĂ€ckel zur Lebensaufgabe, in Berlin durch eine zentrale GedenkstĂ€tte, das Denkmal fĂŒr die ermordeten Juden Europas (Berlin) , an die Ermordung der europĂ€ischen Juden im Laufe der Geschichte zu erinnern. Sie ist Vizevorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Denkmal fĂŒr die ermordeten Juden Europas sowie Vorsitzende des gleichnamigen Förderkreises .

Ab Januar 2002 moderierte Rosh zusammen mit Gaby Hauptmann die von Bertelsmann produzierte Buchsendung "Willkommen im Club - Menschen und BĂŒcher 2002", die einige Monate lang bei den Fernsehsendern VOX und XXP ausgestrahlt wurde.

Kritiker wie Henryk M. Broder werfen ihr Wichtigtuerei, Geschmacklosigkeit und Profilierungssucht, ja sogar „Gesinnungsterror“ vor. Rafael Seligmann nennt sie im Stern -Interview eine „ Holocaust - Kassandra “. Im Hinblick auf das Denkmal sorgte sie im Sommer 2003 fĂŒr einen Eklat , als sie ohne weitere RĂŒcksprachen die Firma Degussa vom Bau des Denkmals ausschloss, weil diese Firma wĂ€hrend des Nazireiches das Gift Zyklon B geliefert hatte und nun nicht auch noch am Bau des Mahnmals verdienen solle, nachdem sie bereits mit der Ermordung der Juden GeschĂ€fte gemacht hatte. Viele Kritiker - darunter zahlreiche Juden und selbst der Architekt des Mahnmales, Peter Eisenman - warfen ihr vor, dies nur aufgrund „moralischer Eitelkeit“ getan zu haben.

Ende 2003 hat die Berliner Zeitschrift Tip sie zur peinlichsten Berlinerin gewĂ€hlt. Solche Reaktionen sind wohl auf Rosh' hĂ€ufige AlleingĂ€nge zurĂŒckzufĂŒhren, bei denen sie selbst die SensibilitĂ€ten derjenigen Gruppe, die sie vertreten möchte, nicht immer berĂŒcksichtigt. Dies zeigt exemplarisch die Diskussion um den Backenzahn eines im Vernichtungslager Belzec ermordeten HĂ€ftlings, den Lea Rosh dort bei einer Besichtigung des GelĂ€ndes 1988 mitgenommen hatte. Den Zahn wollte sie in einer der Stelen des Mahnmals einbetonieren lassen, wie sie bei der Eröffnung des Mahnmals am 10. Mai 2005 ankĂŒndigte (ob es sich bei diesem HĂ€ftling um einen Juden gehandelt hat, ist nicht nachprĂŒfbar, da in Belzec auch andere vom Nationalsozialismus Verfolgte ermordet wurden). Dieses Vorhaben wurde unter anderem von Paul Spiegel , dem PrĂ€sidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland , umgehend als „ pietĂ€tlos “ zurĂŒckgewiesen, woraufhin sie den Plan zurĂŒckzog. Andererseits erfuhr Rosh selbst von solchen Kommentatoren, die ihren Stil kritisierten, große Anerkennung fĂŒr die Beharrlichkeit, mit der sie das Ziel einer zentralen GedenkstĂ€tte (in unmittelbarer NĂ€he des Regierungsviertels) gegen alle WiderstĂ€nde ĂŒber Jahre hinweg verfolgte und schließlich durchsetzte.

1990 erhielt Lea Rosh den Schillerpreis der Stadt Mannheim.

Lea Rosh ist seit 1968 Mitglied der SPD . Sie ist mit dem Architekten Jakob Schulze-Rohr verheiratet. Ihr BĂŒro liegt in Berlin-Mitte .

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lea Rosh aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Lea Rosh verfügbar.

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