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Letzte Änderung für Artikel Appenzellerkriege: 16.12.2005 07:24

Appenzellerkriege

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Die Appenzellerkriege bezeichnet kriegerische Konflikte zwischen den Fürsten und der Länder im Appenzellerland im 14. und 15. Jahrhundert .

Das Streben, sich von der Macht der Fürsten zu befreien und selbst ihre Geschicke zu lenken führte auch im Land Appenzell zu einer blutigen Auseinandersetzung mit dem Fürstabt von St. Gallen. Das Kloster St. Gallen übte seit 1345 die Reichvogtei über das Gebirgsland am Fusse des Alpsteins aus. Inzwischen vollzog sich ein fortschreitender Zerfall dieses ehemaligen Kulturzentrums. Appenzell wollte sich mit allen Mitteln von der Herrschaft des Abtes loslösen. Die Siege von Morgarten , Sempach und Näfels gaben dem Freiheitsstreben der Appenzeller starke Nahrung. Unter dem Abt Kuno von Stoffeln ( 1379 - 1411 ) kamen die Spannungen zu einem Höhepunkt, denn der Abt war zu diplomatischer Verhandlung völlig unbegabt und reizte die rebellischen Untertanen. Er versuchte die Appenzeller gefügig zu machen, erreichte damit aber nur, dass sich die fünf Gemeinden Appenzell , Gais, Hundwil, Teufen und Urnäsch mit der Stadt St. Gallen zusammenschlossen. Offene Auflehnung der Appenzeller gegen die als schwer empfundenen Steuerlasten und immer kühnere Raub- und Feldzüge mussten zur kriegerischen Entladung führen, besonders als die Appenzeller mit Hilfe der St. Galler die äbtische Burg Klanx bei Appenzell zerstörten. Die vom Abt als Schiedsrichter angerufenen schwäbischen Städte am Bodensee entschieden 1402 gegen die Appenzeller und erklärten deren Verbindung als widerrechtlich. St. Gallen fügte sich dem Schiedsspruch und traten vorzeitig von seinem Bündnis mit den Appenzellern zurück. Diese wollten sich jedoch dem Spruch nicht unterziehen und wandten sich um Hilfe an Schwyz, das zu Beginn des Jahres 1403 die Appenzeller in sein Landrecht aufnahm und die politische und militärische Führung in Appenzell ging an Schwyz über. Dies war der erste Schritt für den späteren Eintritt Appenzells in den eidgenössischen Bund . Unter schwyzerischer Führung wurde die Fehde gegen den Abt verstärkt. Es kam im äptischen Gebiet zu Raub und Plünderungen und der Abt versuchte zuerst den Streit zu schlichten. Als dies aber misslang, rüstete er zum Krieg, um die rebellischen Bauern mit den Waffen zur Ruhe zu bringen.

Am 15. Mai 1403 kam es zwischen den Appenzellern und dem Äbtischen Heer bei Vögelinsegg zu einem Zusammenstoss, dem Gefecht bei Vögelinsegg . Trotz der Verstärkung durch Truppen aus Konstanz wurde die Äbtischen in die Flucht geschlagen und die Appenzeller verfolgten sie bis vor die Tore der Stadt St. Gallen. Die Verluste der Angreifer betrugen gegen 300 Mann, wovon die Stadt Konstanz, deren Mannschaft an der Spitze des äbtischen Heeres marschiert war, 99 ihrer Bürger verlor. Von den Appenzeller sollen nur acht Mann gefallen sein.

Wie üblich in der frühen Schweizer Geschichte, brachte der Sieg von Vögelinsegg dem Krieg kein Ende. Der besiegte Landvogt gab sich nicht geschlagen, denn ein kleiner Bauernhaufens kann doch nicht ein vielfach stärkeres und besser ausgerüsteten Heer bezwingen. Man sprach von einem bösen Zufall, zustande gekommen durch besonders widrige, äussere Umstände, und konnte darin nicht einen endgültigen Entscheid erkennen.

Die Allianz des Abtes fiel auseinander, aber er fand im Habsburger Herzog Leopold IV. , dem Sohn des bei der Schlacht bei Sempach gefallenen Leopold, einen neuen Verbündeten und dieser war bereit, dem Abt im Kampf gegen die appenzellischen Rebellen beizustehen. Damit erhoffte der Herzog eine Sicherung der Verbindung zwischen seinem vorarlbergisch-tirolischen Besitz und dem zu Habsburg gehörenden Thurgau. Er übertrug die Führung des folgenden Feldzuges seinem jüngeren Bruder Friedrich IV. . Da die eidgenössischen Orte im Jahr 1394 einen zwanzigjährigen Frieden mit Österreich geschlossen hatten, erreichte der Abt mit diesem Schachzug das Ausscheiden der Schwyzer aus dem Bündnis mit Appenzell. Die Appenzeller blieben aber immerhin im Schwyzer Landrecht. Die Acht Orte lehnten ein Begehren der Habsburger auf ihrer Seite mitzukämpfen ab, da sie erkannten, dass diese im Gebiet der heutigen Ostschweiz einen Machtzuwachs suchten, der ihnen selbst hätte gefährlich werden können. Dafür stellte sich nun wieder die Stadt St. Gallen auf die Seite der Appenzeller.

Am Morgen des 17. Juni 1405 kam es zwischen Altstätten und Gais zur Schlacht am Stoss , welche in erstaunlicher Weise den Vorgängen bei Vögelinsegg glichen. Auch diese Schlacht gewannen die Appenzeller.

Unter schwyzerischer Anleitung gründeten sie einen Bund ob dem See und drängten mit ungestümen Raubzügen ins Toggenburg, Gasterland und Thurgau und gar ins Vorarlbergische und Tirol . Überall verbreiteten die Appenzeller Schrecken bei den Herren und Begeisterung und Freiheitshoffnungen bei den geknechteten Bauern. Dieses Treiben dauerte zwei Jahre und als die Appenzeller durch ihre Siege allzu sorglos und übermütig geworden waren, erlitten sie im Winter 1408 vor Bregenz gegen ein Heer süddeutscher Ritter und der Bischöfe von Augsburg und Konstanz einige überraschende Verluste und diese genügten, ihren Ruf der Unbesiegbarkeit zu zerstören. Die Appenzeller mussten sich in ihr Stammland zurückziehen und alle ihre gemachten Eroberungen gingen dabei verloren.

Nur mit Hilfe der Eidgenossen konnten sie ihre Freiheit behalten und am 24. November 1411 schlossen sie mit den Eidgenössischen Orten einen unbefristeten Vertrag und stellten sich unter ihre Schutzherrschaft. Ein Jahr später folgte ihr die arg bedrängte Stadt St. Gallen auf ähnliche Weise.

Quellen

Kurz, Hans Rudolf: "Schweizerschlachten" Francke Verlag, Bern 1962
Die Appenzellerkriege; Seiten 48-58
Widmer, Sigmund: "llustrierte Geschichte der Schweiz" Ex Libris Verlag 1965
Die Eingliederung von Appenzell und St. Gallen; Seiten 148-149

Wikipedia

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