Konzil von Basel
Konzil von Basel ( 1431 - 1449 )
Inhaltsverzeichnis |
Einberufung und Aufnahme der Arbeit
Einberufen von Papst Martin V. , der 1417 auf dem Konzil von Konstanz gewählt worden war, aber den Primat des Papstes (Papst steht über dem Konzil) vertrat.
Da aber ein großer Wunsch nach Reformen herrschte und der Papst schon am 2. Februar starb, setzte sich das Konzil über die Wünsche des Papstes hinweg und gab sich eine eigene Geschäfts- und Tagesordnung; dabei setzte sich die Frage, ob das Konzil über dem Papst steht oder umgekehrt ( Konziliarismus ), durch.
Bis 1437 arbeitete das Konzil zwar nicht immer im Sinne des neuen Papstes Eugen IV. , aber auch nicht im offenen Widerspruch zu ihm.
So ist es auch verständlich, dass Nikolaus Cusanus in dieser Zeit an den Arbeiten teilnehmen und sogar zu einem der führenden Konzilsgelehrten aufsteigen konnte. Er verfasste mit seinem ersten großen Werk De concordantia catholica (Deutsch etwa: die katholische/umfassende Übereinkunft) die theoretische Grundlage für die Konzilsarbeit. Ein anderer Theologe, der dem Konzil wesentlich seinen Stempel aufdrückte, war der päpstliche Legat Ambrosius Camaldulensis . Er stellte die Einigungsverhandlungen mit Byzanz und der Ostkirche in den Mittelpunkt seiner Tätigkeit.
Die in dieser Zeit gefassten Beschlüsse wurden auch (zum Teil) in der Praxis angewandt. Am meisten wirkte wohl das Dekret De conciliis provinzialibus et synodalibus (Deutsch etwa: Provinz- und Synodalkonzilien) von 1433, das die Durchführung jährlicher Diözesansynoden forderte und die Stellung des Bischofs zur Synode regelte.
Das Konzil befasste sich im Übrigen besonders mit der Wahl von kirchlichen Würdenträgern (Papst, Bischöfe, und Prälaten )
Spaltung von Konzil und Kirche
Als Papst Eugen IV. das Konzil 1437 nach Ferrara verlegte, blieben einige Konzilsteilnehmer in Basel. Sie wurden daher vom Papst exkommuniziert, was sie mit der Absetzung des Papstes und der Wahl von Felix V. ( 1439 ) zum bisher letzten Gegenpapst der Geschichte beantworteten.
1447 verlor das Konzil auch die politische UnterstĂĽtzung der deutschen ReichsfĂĽrsten und musste 1449 aufgegeben werden.
Unbestritten ist die Meinung, dass das Konzil die Reformation vorweggenommen hat und durch seine Zerschlagung die Erneuerung der Kirche nur hinausgezögert werden konnte (und dann um so radikaler ausfiel).
Nebeneffekte
Das Konzil von Basel war auch diplomatisch tätig und hat in mehreren Konflikten in Mittel- und Osteuropa zu vermitteln versucht. Als größte Leistung kann man die Lösung der Hussitenfrage ansehen, die noch das Konzil von Konstanz überschattet hatte.
Literatur
- Johannes Helmrath, Das Basler Konzil, 1431 - 1449; Forschungsstand und Probleme, Köln 1978.
- Stefan Sudmann, Das Basler Konzil: Synodale Praxis zwischen Routine und Revolution (= Tradition - Reform - Innovation, Studien zur Modernität des Mittelalters, Bd. 8), Peter-Lang-Verlag, Frankfurt am Main 2005 (Diss. Münster/Westf. 2004), ISBN 3-631-54266-6 [1]
Weblinks
- Eintrag im Ă–kumenischen Heiligenlexikon (Ă–HL)
Allgemein anerkannte ökumenische Konzile
325 Nicäa I –
381 Konstantinopel I –
431 Ephesus –
451 Chalcedon –
553 Konstantinopel II –
680 Konstantinopel III –
787 Nicäa II
Ökumenische Konzile der römisch-katholischen Kirche
869 Konstantinopel IV –
1123 Lateran I. –
1139 Lateran II. –
1179 Lateran III. –
1215 Lateran IV. –
1245 Lyon I –
1274 Lyon II –
1311 - 1313 Vienne –
1414 - 1418 Konstanz –
1431 - 1442 Basel/Ferrara/Florenz –
1512 - 1517 Lateran V –
1545 - 1563 Trient –
1869 - 1870 Vatikan I –
1962 - 1965 Vatikan II
Kategorien : 1430er | 1440er | Basel | Katholizismus | Konzil
Wikipedia
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Konzil von Basel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Konzil von Basel verfügbar.