fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Seewis im Prättigau: 01.01.2006 17:16

Seewis im Prättigau

Wechseln zu: Navigation, Suche
Wappen
Wappen von Seewis im Prättigau
Basisdaten
Kanton: Graubünden
Bezirk : Prättigau/Davos
BFS-Nr. : 3972
PLZ : 7212
Koordinaten : 46° 59' n. Br.
9° 38' ö. L.
Höhe : 937  m ü. M.
Fläche: 49.64  km²
Einwohner : 1379 (31. Dezember 2004)
Website : www.seewis.ch
Karte
Karte von Seewis im Prättigau

Seewis im Prättigau ist eine Gemeinde im Bezirk Prättigau/Davos des Kantons Graubünden in der Schweiz und ist der Hauptort des Kreises Seewis .

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Gemeinde am Eingang des Prättigaus besteht aus vier Fraktionen . Die Hauptsiedlung Seewis-Dorf liegt auf einer Terrasse am Südhang des 2376 Meter hohen Vilans . Die Fraktion Schmitten, deren Bebauung mit jener des Nachbardorfes Grüsch zusammengewachsen ist, liegt auf rund 620 Metern am Taschinasbach. Dieser Bach mündet unweit der Fraktion Pardisla (600 m ü. M.) in die Landquart . Saldos, die kleinste der vier Fraktionen (680 m ü. M.), befindet sich an der Strasse zwischen Pardisla und Seewis-Dorf.

Im Westen wird das Prättigau durch eine Klus vom Rheintal getrennt. Die östliche Gemeindegrenze wird zum grössten Teil durch die Schlucht des Taschinasbaches gebildet, der am Südhang der Schesaplana (2964 m ü.M.) entspringt, einem Berg der Rätikon-Kette. Etwas westlich der Schesaplana liegt der 2859 Meter hohe Panüelerkopf. Der Südhang des Vilans wird durch eine Heuwiesenzone mit zahlreichen Maiensässen geprägt. Die dortigen Narzissenwiesen stehen unter Naturschutz. Aufgrund seiner windgeschützten Lage weist Seewis-Dorf ein ausgesprochen mildes Klima auf. Die zahlreichen Quellen haben für die Wasserversorgung der umliegenden Gemeinden eine grosse Bedeutung.

Die Fläche der Gemeinde beträgt 4964 Hektaren, davon sind 1686 Hektaren mit Wald und Gebüsch bedeckt, während 101 Hektaren überbaut sind. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche beträgt 2050 Hektaren, wobei diese zu drei Vierteln aus Alpweiden besteht. Die restliche Fläche von 1127 Hektaren ist unproduktives Fels- und Geröllgebiet. Der höchste Punkt befindet sich auf 2964 Meter auf dem Gipfel der Schesaplana, die tiefste Stelle liegt auf 573 Metern in der Klus am westlichen Ende des Prättigaus.

Nachbargemeinden sind Maienfeld im Nordwesten, Jenins im Westen, Malans und Igis-Landquart im Südwesten, Valzeina im Süden, Grüsch im Südosten, Fanas im Osten sowie Schiers im Nordosten. Im Norden befindet sich die rund 12 Kilometer Landesgrenze zu Österreich und zu den Gemeinden Brand und Nenzing im Bundesland Vorarlberg.

Geschichte

Seewis-Dorf
Seewis-Dorf

Münzfunde aus dem 1. und 3. Jahrhundert lassen auf eine vorübergehende Besiedlung durch die Römer schliessen. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes erfolgte 1224 unter dem Namen "de Sevve". Auf dem Gemeindegebiet von Seewis standen einst zwei Burgen , die bereits im 15. und 16. Jahrhundert zu Ruinen verfielen. Die Burg Fracstein stand in der Klus am Eingang des Prättigaus, die Burg Solavers , die aus einem Kirchenkastell entstanden war, befand sich nahe der Grenze zu Grüsch.

Die Burgen und die Seewiser Fraktionen gehörten im Mittelalter und in der frühen Neuzeit zum Herrschaftsbereich der jeweiligen Herren über das Prättigau. Um 1300 waren dies die Ritter von Aspermont; auf diese folgten 1344 die Toggenburger. Das Erbe Friedrichs VII., des letzten Grafen von Toggenburger, traten 1436 die Vögte von Matsch an, die dann 1496 von den Habsburgern abgelöst wurden.

Das Gericht Schiers-Seewis trat 1436 dem Zehngerichtebund bei. Die Reformation wurde 1587 eingeführt. Am 24. April 1622 wollte der katholische Ordenspriester Fidelis von Sigmaringen in Seewis österreichischen Soldaten die Messe lesen. Bewaffnete Bauern drangen in die Kirche ein und erschlugen ihn. Als Vergeltung brandschatzten die Österreicher das Dorf.

Die Habsburger gaben 1649 ihre Herrschaft über Seewis auf, an ihre Stelle trat die Familie von Salis-Seewis. 1679 wurde das Gericht Schiers-Seewis geteilt. Als die Franzosen im März 1798 die Schweiz eroberten, gelangte Seewis zum Kanton Rätien , der im Jahr darauf der Helvetischen Republik beitrat. Mit der Mediationsakte von Napoléon Bonaparte wurde Seewis im Jahr 1803 ein Teil des Kantons Graubünden. 1851 wurde der heutige Kreis Seewis gebildet.

Im Jahr 1858 wurde die Verbindungsstrasse von Seewis hinunter nach Pardisla eröffnet. Dort entstand 1889 eine Haltestelle der Landquart-Davos-Bahn , womit die Gemeinde Anschluss ans Eisenbahnnetz erhielt. Mit dem Ausbau der Verkehrswege ging die Bedeutung der Landwirtschaft zurück. Hingegen erlebte der Tourismus einen Aufschwung. Im Talboden entstand ein Gewerbe- und Industriegebiet.

Sehenswürdigkeiten

Reformierte Kirche
Reformierte Kirche

Das Wahrzeichen von Seewis-Dorf ist die reformierte Kirche unterhalb von Seewis-Dorf. Bereits um 1300 stand an dieser Stelle eine Dorfkirche, die damals aber noch eine Filiale der Marienkapelle der Burg Solavers war. Ihre heutige Gestalt mit hohem Spitzhelm, schlankem Turm, Spitzgewölbe im Chor und barocke Stuckaturen im Kirchenschiff erhielt die Kirche im Rahmen der Erweiterung und Erneuerung in den Jahren 1754 bis 1759. Die Kanzel wurde vom Schriftsteller Johann Gaudenz von Salis-Seewis gestiftet und ist mit dessen Wappen geschmückt. Bekanntester Pfarrherr war Jeremias Lorza (1798-1800). Unterhalb der Kirche steht das "Fidelisbrünneli"; es ist dem heilig gesprochenen Fidelis von Sigmaringen gewidmet, der 1622 in Seewis erschlagen wurde.

Schmitten und Pardisla erhielten 1696 ihr eigenes Kirchlein. Es steht am Berghang unmittelbar über der alten Schmittner Häuserzeile. Sein Dachreiter mit Kuppel enthält zwei kleine Glocken. Die katholische Kirche in Pardisla wurde 1899 eingeweiht. Sie war bis nach dem zweiten Weltkrieg das einzige Gotteshaus der Katholiken im vorderen Prättigau.

Im 1630 erbauten Schloss der Familie von Salis-Seewis, welches beim Dorfbrand 1863 zerstört wurde, ist heute die Gemeindeverwaltung untergebracht, das Gebäude dient auch als Schulhaus. Davor wurde 1902 ein Denkmal errichtet, welches an die kriegerischen Ereignisse von 1622 erinnert. Auf dem Parstogliahügel steht seit 1962 ein Granitstein mit Metallrelief, zu Ehren des Schriftstellers Johann Gaudenz von Salis-Seewis.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1850 791
1888 1116
1900 901
1930 934
1950 955
1900 969
1970 923
1980 959
1990 1113
2000 1323
2004 1379

Am 31. Dezember 2004 lebten 1379 Menschen in Seewis. Bei der Volkszählung 2000 waren 72,3 % reformiert, 14,1 % römisch-katholisch und 5,6 % moslemisch. 93,3 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 2,3 % Albanisch und 1,3 % Serbokroatisch; der Ausländeranteil betrug 10,4 %.

Wirtschaft

Das wirtschaftliche Leben in Seewis ist vor allem vom Tourismus geprägt. Das 1865 eröffnete Kurhaus ist heute ein Rehabilitationszentrum für Herz- und Kreislauferkrankungen. Daneben gibt es acht Hotels. Seewis ist nicht als Wintersportort, sondern aufgrund des günstigen Klimas eher als Luftkurort bekannt. In der Landwirtschaft herrschen Viehzucht und Milchwirtschaft vor. Neben der Bahnstation im Talboden haben sich Gewerbe- und Industriebetriebe angesiedelt; die bedeutendste ist die Georg Fischer AG, welche Kunststoffarmaturen herstellt.

Verkehr

Seewis ist per Auto über die Hauptstrasse 28 (Landquart - Davos) erreichbar, die Seewis-Pardisla, Seewis-Schmitten und Grüsch auf der Südseite des Tals umfährt. Von Seewis-Pardisla aus führt eine Stichstrasse hinauf nach Saldos und Seewis-Dorf. Der Autobahnanschluss Landquart an der A13 liegt rund sieben Kilometer entfernt.

Die Gemeinde wird durch die Bahnstation Seewis-Valzeina der Rhätischen Bahn erschlossen, die unweit der Fraktion Pardisla an der Linie Landquart - Davos bzw. Landquart - Vereina - Scuol liegt; die hier haltenden Regionalzüge verkehren in der Regel von Schiers über Landquart und Chur bis nach Rhäzüns. Zwei Postautolinien führen vom Bahnhof Grüsch über Seewis-Schmitten und Seewis-Pardisla nach Seewis-Dorf bzw. nach Valzeina .

Bildung

Die Seewiser Dorfschule wurde erstmals 1673 erwähnt. Heute verfügt die Gemeinde über zwei Primarschulen für die Schüler der 1. bis 6. Klasse. Die eine Schule befindet sich in Seewis-Dorf, die andere in der Fraktion Pardisla. Die Realschule und die Sekundarschule befinden sich im Oberstufenschulhaus des Schulverbandes der Gemeinden Seewis, Fanas und Valzeina . Die nächstgelegenen Gymnasien sind die Evangelische Mittelschule in Schiers, die Kantonsschule in Chur und die Alpine Mittelschule in Davos.

Weblinks


Koordinaten: 46° 59' N, 9° 38' O

Informationen aus der Umgebung

Weitere Artikel aus der Umgebung

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Seewis im Prättigau aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Seewis im Prättigau verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de