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Letzte Änderung für Artikel Karl Mathy: 08.01.2006 16:02

Karl Mathy

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Karl Mathy in den 1840ern
Karl Mathy in den 1840ern

Karl Friedrich Wilhelm Mathy (* 17. März 1807 in Mannheim, † 3. Februar 1868 in Karlsruhe) war ein liberaler Politiker, später Bankier und badischer Staatsminister .

Inhaltsverzeichnis

Leben

Vormärz

Mathy studierte von 1824–1828 Rechts- und Kameralwissenschaften an der Universität Heidelberg und trat nach einer Studienreise nach Paris 1829 als Kameralpraktikant in Mannheim in den badischen Staatsdienst ein. 1832 wechselte er zur Steuerdirektion nach Karlsruhe, wurde aber nach seiner Teilnahme am Hambacher Fest des Amtes enthoben und aufgrund der Unterstützung des Frankfurter Wachensturms und seiner Mitarbeit an mehreren radikalen Zeitungen und Schriften – darunter die " Augsburger Allgemeine Zeitung ", " Der Freisinnige " sowie das Rotteck-Welcker'sche Staatslexikon – 1833 aus dem Staatsdienst entlassen und vier Wochen in Untersuchungshaft genommen. Er emigrierte 1835 in die Schweiz , wo er als Lehrer und Journalist in Biel und Aarau arbeitete. Als Mitstreiter Mazzinis verfasste er Artikel unter anderem für die Konstanzer " Seeblätter " und "La jeune Suisse". Nachdem er in der Schweiz wegen des Verdachts auf Zugehörigkeit zu Mazzinis Geheimbund " Junges Europa " in Untersuchungshaft genommen wurde, entzog er sich 1836 dem Zugriff der Schweizer Behörden durch Flucht, zog 1837 nach Grenchen und kehrte schließlich 1840 nach Baden zurück. In Karlsruhe schrieb er für die lokale "Badische Zeitung", die "Kölnische Zeitung" und das " Mannheimer Journal ". Ab 1842 war er Herausgeber der "Landtagszeitung".

1842 wurde Mathy Abgeordneter in der badischen Zweiten Kammer und avancierte zu einem der FĂĽhrer der liberalen Opposition . 1846 wurde Mathy auch Mitglied im Mannheimer Gemeinderat.

1843 grĂĽndete Mathy zusammen mit Friedrich Daniel Bassermann in Mannheim die Bassermannsche Verlagsbuchhandlung und war 1847 einer der GrĂĽnder und Herausgeber der liberal-intellektuellen Deutschen Zeitung.

FĂĽhrender liberaler Politiker 1848/49

Mathy spricht vom Balkon des Mannheimer Rathauses, von der Mannheimer Bürgerwehr vor protestierenden Anhängern Heckers geschützt.
Mathy spricht vom Balkon des Mannheimer Rathauses, von der Mannheimer Bürgerwehr vor protestierenden Anhängern Heckers geschützt.

Mathy gehörte seit 1844 zum Hallgartenkreis um Johann Adam von Itzstein. Im Gegensatz zu seinem früheren Mitstreiter Friedrich Hecker vertrat er zunehmend weniger radikale Vorstellungen und setzte stärker auf evolutionäre Veränderungen der deutschen Verhältnisse. Spätestens seit seiner Zusammenarbeit mit Bassermann stand der ehemals als radikal gefürchtete Mathy für ein gemäßigteres liberales Programm, das die deutsche Einigung in einer kleindeutschen Lösung unter preußischer Führung vorsah. Darüber hinaus trat er weiter für Pressefreiheit , die Aufhebung mittelalterlicher Lasten sowie – im Gegensatz zu den radikalen Demokraten – für Handels- und Gewerbefreiheit sowie die Aufhebung von Zollgrenzen ein.

Nicht zuletzt aufgrund seiner Position bei der "Deutschen Zeitung" war Mathy einer der Organisatoren der Heppenheimer Tagung am 10. Oktober 1847. 1848 war er Präsident der Mannheimer Volksversammlung und wurde Hauptmann in der Mannheimer Volkswehr. Im März des gleichen Jahres war er Teilnehmer der Heidelberger Versammlung, die die Einladungen zum Vorparlament, dem Mathy ebenfalls angehörte, aussprach. Anschließend war Mathy Abgeordneter im Fünfzigerausschuss und dessen Bevollmächtigter in der Schleswig-Holstein-Frage. Vom 18. Mai 1848 bis zum 21. Mai 1849 war er Abgeordneter für Calw in der Frankfurter Nationalversammlung, wo er zu den führenden Mitgliedern der Casino-Fraktion zählte.

Von August 1848 bis Mai 1849 war er als Unterstaatssekretär im Reichsfinanzministerium der provisorischen Zentralgewalt tätig. Parallel, von April 1848 bis Mai 1849, gehörte er als Staatsrat der badischen Regierung als Minister ohne Geschäftsbereich an. Hierbei zog er sich endgültig den Zorn und die Verachtung der radikalen Demokraten um Struve und Hecker zu, als er am 8. April 1848 eigenmächtig die Verhaftung des leitenden Redakteurs der radikalen "Seeblätter", Joseph Fickler , anordnete. Nach Ausbruch der badischen Revolution gehörte Mathy von Mai bis Juni 1849 der Exilregierung Großherzog Leopolds als Präsident des Finanzministeriums an.

RĂĽckzug ins Private nach dem Scheitern der Nationalversammlung

Nach dem Scheitern seines politischen Programms durch Friedrich Wilhelms Ablehnung der Kaiserkrone und der Radikalisierung der Märzrevolution lebte Mathy kurzfristig als Journalist in Frankfurt. 1850 war er nochmals Abgeordneter im Erfurter Unionsparlament . Nach dem absehbaren Ende der Unionspolitik und nachdem er seinen Sitz im Mannheimer Gemeinderat verloren hatte, zog er sich vorläufig aus der Politik zurück und arbeitete wieder als Journalist in Mannheim, unter anderem für die "Weserzeitung", den Leipziger "Grenzboten" und das "Mannheimer Journal".

Im August 1854 trat Mathy auch aus der Bassermannschen Verlagsbuchhandlung aus und ging auf Vermittlung Gustav Mevissens als leitender Mitarbeiter zum Schaaffhausen'schen Bankverein nach Köln. 1855 wurde er Direktor von Hansemanns Disconto-Gesellschaft in Berlin, 1857 erster Direktor der Gothaer Privatbank in Gotha und 1859 erster Direktor der Deutschen Kreditgesellschaft in Leipzig.

Späte Karriere im badischen Staatsdienst

1862 wurde Mathy wieder in den badischen Staatsdienst berufen, zunächst als Leiter der Hofdomänenkammer, später als Handelsminister. 1863 wurde er zusätzlich badischer Bevollmächtigter beim Deutschen Zollverein . Nach Kriegseintritt Badens auf Seiten Österreichs im Krieg von 1866 legte er seine Regierungsämter nieder.

Nach dem preuĂźischen Sieg wurde Mathy am 27. Juli 1866 zum Staatsminister Badens berufen. Unter seiner Regierung wurde die Verkehrsinfrastruktur Badens verbessert, unter anderem durch Errichtung der Schwarzwaldbahn und der Badischen Odenwaldbahn sowie der Vorbereitung des Abschlusses der Rheinschifffahrtsakte. Sein wichtigstes politisches Ziel als Regierungschef war der Anschluss Badens an den Norddeutschen Bund . Er starb, bevor er dieses Ziel erreichen konnte.

Weblinks

Wikipedia

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